Der neue Amazon Echo Dot Max (2025) läutet eine neue Generation kompakter Smart Speaker ein. Amazon verspricht mehr Klang, mehr Intelligenz und mehr Smart-Home-Funktionalität als je zuvor. Auf dem Papier klingt das nach einem echten Fortschritt. Doch die entscheidende Frage bleibt: Rechtfertigt all das den stolzen Preis von rund 110 Euro? Und lohnt sich der Umstieg von einem Echo Dot 4 oder sogar einem Echo Dot 3? Genau das habe ich getestet.

Design & Verarbeitung

Optisch bleibt sich Amazon zwar treu, es gibt aber einige feine Änderungen. Der Echo Dot Max behält die bekannte kugelförmige Silhouette bei, wirkt durch seine rundere Form und das neue Stoffdesign aber deutlich moderner und hochwertiger. Mit 505 Gramm ist er etwas schwerer als die bisherigen Dots, was ihm eine angenehm stabile Haptik verleiht. Der neue Stoffbezug fühlt sich edel an und macht den Lautsprecher wohnzimmertauglich. Vor allem die von uns getestete Farbe Graphit fügt sich elegant in jede Umgebung ein, ganz gleich, ob Regal, Schreibtisch oder Nachttisch. Neben Graphit gibt es auch die Farben Weiß und Violett, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist.

Eine auffällige Änderung betrifft die Anordnung der Bedienelemente. Diese befinden sich nun seitlich auf der Front statt wie bisher auf der Oberseite. Das ist auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig, hat aber den Vorteil, dass die Tasten direkt im Blickfeld liegen und sich intuitiv bedienen lassen. Gleichzeitig wirkt sich diese Änderung allerdings leicht auf den Klang aus. Steht der Echo Dot Max mit seiner Front direkt zum Hörer gewandt, können Stimmen in Songs etwas in den Hintergrund treten. Aus leicht seitlicher Position klingt die Musik dagegen deutlich ausgewogener. Der Leuchtring um die Bedienelemente strahlt einen jetzt direkt an, anders als bei den Vorgängermodellen. Das gefällt mir nicht so gut. Positiv ist, dass Amazon weiterhin auf physische Knöpfe setzt und auf empfindliche Touchflächen verzichtet – mit Ausnahme der bekannten Touchgeste auf der Oberseite, mit der sich Musik pausieren und Timer/Wecker stoppen lassen. Allerdings fehlt ein Knopf, den vielen Nutzer bekannt ist: ein Knopf zur manuellen Aktivierung, um Alexa ohne Sprachbefehl zu starten. Das ist schade, denn ein solcher Knopf hätte sich auch wunderbar für eigene Routinen oder Automationen nutzen lassen. Insgesamt ist das Design gelungen. Es ist schlicht, modern und funktional, Man merkt aber an manchen Stellen, dass hier Design über Funktionalität gestellt wurde, sowie das Fehlen des Knopfes und auch das Fehlen des 3,5 mm Klinkenanschlusses.

Klangqualität

Nun ist es an der Zeit, den Echo Dot Max im direkten Soundvergleich mit dem Echo Dot 3 und 4 genauer unter die Lupe zu nehmen. Alle Geräte wurden mit gleicher Lautstärke (Stufe 3), gleichem Abstand, gleichem Mikrofon und ohne Nachbearbeitung aufgenommen.

Das Video startet automatisch beim Soundtest (Minute 2:36)

Beim Klang hat Amazon mit dem Echo Dot Max tatsächlich einen großen Schritt nach vorn gemacht. Der Echo Dot Max ist mit einem Zwei-Wege-System ausgestattet, das einen 20-Millimeter-Hochtöner und einen 64-Millimeter-Tieftöner umfasst. Damit bietet er nicht nur mehr Volumen, sondern auch eine deutlich bessere Klangverteilung als seine Vorgänger. Der Bass ist kräftig und spürbar, vor allem im Vergleich zum Echo Dot 4, bei dem er oft verhalten klang. Musik wirkt nun voller und räumlicher, Stimmen sind klarer und feiner aufgelöst - zumindest, wenn das Gerät nicht direkt frontal steht. Amazon spricht von bis zu dreimal so viel Bass und tatsächlich kann der Echo Dot Max trotz seiner kompakten Größe mit einem erstaunlich satten Klang überzeugen.

Gleichzeitig bleibt die Wiedergabe auch bei niedriger Lautstärke klar und detailreich, was besonders für den Einsatz in kleineren Räumen angenehm ist. Im direkten Vergleich klingt der Echo Dot 3 gedrungen, als würde der Sound aus einem zu kleinen Gehäuse gedrückt werden. Der Echo Dot Max hingegen wirkt akustisch deutlich weiter und offener. Natürlich kann er keine vollwertige Lautsprecheranlage oder einen Echo Studio ersetzen, für Küchen, Arbeitszimmer oder Schlafzimmer ist das Klangniveau jedoch beeindruckend hoch. Wer Wert auf Musikgenuss legt, erhält hier eindeutig den besten Sound, den es bisher in einem Echo Dot gab.

Technik & Performance

Im Inneren des Echo Dot Max kommt erstmals der neue AZ3-Prozessor zum Einsatz – Amazons eigener KI-Beschleuniger, der speziell dafür entwickelt wurde, Alexa künftig noch schneller und intelligenter zu machen. In der Praxis zeigt sich davon allerdings momentan wenig. Der Dot Max reagiert im normalen Alltag zwar zuverlässig, aber nicht spürbar schneller als ein Echo Dot 4, weder beim Setzen von Timern noch beim Starten von Routinen. Selbst einfache Anfragen, wie das Abspielen von Musik oder das Steuern von Smart-Home-Geräten, werden in etwa gleich schnell ausgeführt. Auch eine echte lokale Sprachverarbeitung findet derzeit noch nicht statt. Das heißt: Ohne Internetverbindung funktioniert Alexa weiterhin so gut wie gar nicht. Weder Timer noch Wecker lassen sich offline stellen und auch Routinen bleiben ohne Cloud-Verbindung inaktiv.

Damit bleibt der AZ3-Chip aktuell ein Versprechen für die Zukunft, insbesondere mit Blick auf die angekündigte „Alexa+“-Generation, die in Zukunft mehr Aufgaben lokal ausführen soll. Wann diese Version nach Deutschland kommt und ob ältere Geräte wie der Echo Dot 4 dann wirklich spürbar langsamer sein werden, ist derzeit aber unklar. Der Dot Max ist somit zwar technisch für kommende Funktionen gerüstet, bietet aktuell jedoch keinen echten Performancevorteil.

Smart Home & Sensoren

Der Echo Dot Max punktet dagegen vor allem im Bereich Smart Home. Er bringt endlich einen vollwertigen Smart-Home-Hub mit, der Matter, Thread und Zigbee unterstützt. Damit lassen sich kompatible Geräte direkt einbinden, ohne dass eine zusätzliche Bridge erforderlich ist. In der Praxis funktionierte das im Test reibungslos: Neue Geräte wurden erkannt und konnten über Alexa eingerichtet werden. Wer bereits eine eigene Home-Assistant-Lösung nutzt, profitiert trotzdem von der verbesserten Integration, da der Echo Dot Max nicht eingerichtete Geräte automatisch erkennt und vorschlägt.

Zusätzlich ist der Lautsprecher mit einer sogenannten Omnisense-Sensorik ausgestattet, die Temperatur, Licht, Bewegung und Tippgesten erkennt. Wichtig ist allerdings: Der Bewegungssensor ist kein klassischer PIR-Sensor, sondern arbeitet mit Ultraschall und erkennt daher eher Anwesenheit als echte Bewegung. Dies funktioniert für einfache Automationen wie „Licht an, wenn jemand im Raum ist“, ist aber weniger präzise als spezialisierte Sensoren. Auch der Helligkeitssensor ist nicht selbst nutzbar. Der Echo Dot Max hat nur einen eingebaut, um die Helligkeit der LEDs der Raumhelligkeit anzupassen. Das kennen wir auch von den Vorgängermodellen.

Insgesamt erweitert der Echo Dot Max das Smart-Home-Portfolio sinnvoll, ohne dass neue Geräte angeschafft werden müssen.

Datenschutz & Energieverbrauch

Beim Thema Datenschutz setzt Amazon auf Bewährtes. So lassen sich die Mikrofone per Hardware-Schalter deaktivieren und über das Alexa-Datenschutzportal können Sprachaufnahmen eingesehen und gelöscht werden. Mit unter 1,5 Watt im Standby fällt der Stromverbrauch angenehm niedrig aus – ein nettes Detail, das in der Praxis aber wohl für die wenigsten Nutzer entscheidend ist.

Preis und Fazit

Zu klären bleibt noch die Frage nach dem Preis. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 110 Euro ist der Echo Dot Max deutlich teurer als seine Vorgänger – genau hier liegt sein größter Schwachpunkt. Der Aufpreis mag für Technikbegeisterte oder Soundliebhaber nachvollziehbar sein, doch im Alltag bietet der Lautsprecher zu wenig, um den höheren Preis wirklich zu rechtfertigen. Für rund 50 bis 65 Euro bekommt man bereits den Echo Dot der fünften Generation. Dieser verfügt ebenfalls über einen Temperatursensor.

Der Echo Dot Max überzeugt zweifellos mit seinem Klang, seiner hochwertigen Verarbeitung und seiner modernen Ausstattung. Wer Musik liebt und Wert auf ein elegantes Design legt, erhält mit diesem Lautsprecher ein hervorragendes Gerät mit Zukunftspotenzial. Für die meisten Nutzer dürfte jedoch ein Preis um 80 Euro angemessener sein, denn dann stimmt das Verhältnis aus Leistung, Klang und Funktionsumfang.

Insgesamt ist der Echo Dot Max ein hervorragender, wenn auch nicht revolutionärer Lautsprecher. Er zeigt klar, wohin Amazons Reise geht: hin zu stärkerer lokaler Intelligenz, zu mehr Smart-Home-Integration und zu einem vollwertigeren Klangerlebnis. Das Potenzial des neuen KI-Chips ist in Deutschland noch nicht ausgeschöpft und viele der versprochenen Funktionen stehen erst in Aussicht. Doch schon jetzt liefert der Echo Dot Max ein rundes Gesamtpaket, das deutlich erwachsener wirkt als alle Dots zuvor.

Wer also das Beste aus der kompakten Echo-Reihe sucht und bereit ist, etwas mehr zu investieren, macht mit dem Echo Dot Max nichts falsch. Wer jedoch vor allem Routinen nutzt, eine einfache Sprachsteuerung benötigt oder seinen Lautsprecher ohnehin an eine Anlage anschließt, ist mit den günstigeren Vorgängermodellen weiterhin bestens bedient. Der Echo Dot Max ist zweifellos der stärkste Vertreter seiner Reihe, aber eben auch der teuerste. Dieser Vorsprung ist aktuell noch nicht groß genug, um die Preisdifferenz vollständig zu rechtfertigen.

Amazon Echo Dot Max

Alexa-Lautsprecher mit raumfüllendem Klang und integriertem Smart-Home-Hub.

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