Das Produkt wurde uns von der Firma Ultrahuman zur Verfügung gestellt. Unsere Meinung ist jedoch völlig uneingeschränkt!
Mit dem Ultrahuman Ring Air hat der indische Hersteller bereits gezeigt, dass er das Thema Health-Tech spannend interpretieren kann. Nun folgt mit Ultrahuman HOME die stationäre Erweiterung des Ökosystems: ein Umgebungs-Analysegerät, das nicht weniger sein möchte als eine Smartwatch für Räume. Beim Unboxing und ersten Hands-on zeigt sich schnell: Das Produkt ist ambitioniert – sowohl technisch als auch preislich.


Unboxing mit Ladekabel und Netzteil (links) | Ultrahuman HOME angeschaut (rechts)
Design und Verarbeitung: Ein Mini-Mac für Gesundheitsdaten
Bereits beim Auspacken macht der Ultrahuman HOME einen hochwertigen Eindruck. Das Gehäuse aus Aluminium erinnert in seiner Form stark an einen kompakteren Mac Mini – eine bewusste Designentscheidung, die das Gerät problemlos in Wohn- oder Schlafräumen verschwinden lässt und dennoch edel wirken lässt. Die Front beherbergt eine Status-LED und einen Multifunktionsknopf, während die Oberseite einen transparenten Bereich für verschiedene Lichtsensoren besitzt. Die Unterseite ist von Luftschlitzen durchzogen, durch die die Raumluft angesaugt wird. Auf der Rückseite befinden sich der USB-C-Port für die Stromversorgung sowie zwei physische Schalter, die Mikrofon und WLAN komplett deaktivieren können. Gerade diese Hardware-Schalter sind ein starkes Signal in Richtung Datenschutz und Nutzerkontrolle.
Das Gerät ist bewusst stationär konzipiert. Einen Akku gibt es nicht, stattdessen muss der HOME dauerhaft am Strom angeschlossen sein. Im Lieferumfang finden sich neben einem magnetischen USB-C-Kabel auch internationale Steckeraufsätze, was das Setup unkompliziert gestaltet und gleichzeitig eine gewisse Wertigkeit vermittelt.


Umfassende Metriken
Umfassende Sensorik: Was der Ultrahuman HOME misst
Der Ultrahuman HOME ist im Kern ein hochspezialisierter Umweltsensor, der eine beeindruckend große Menge an Daten über den Raum sammelt. Dazu gehören Luftparameter wie CO₂, Feinstaub, Formaldehyd, Rauchpartikel und verschiedene VOCs. Gerade CO₂ spielt eine enorme Rolle für die Schlafqualität und die Konzentrationsfähigkeit: Steigt der CO₂-Wert, sinkt die kognitive Leistung, Müdigkeit setzt schneller ein und die Schlafqualität verschlechtert sich nachweislich. Auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden präzise erfasst, sodass sich schnell feststellen lässt, ob ein Raum zu warm, zu kalt, zu trocken oder zu feucht ist. Dies kann besonders nachts wichtige Hinweise auf Schlafprobleme oder Schimmelrisiken geben.
Eine weitere Stärke des Geräts ist die Geräuschanalyse. Der HOME erfasst nicht nur den reinen Pegel, sondern klassifiziert auch Geräuschtypen. So kann das Gerät beispielsweise erkennen, ob es sich um Verkehrslärm, Stimmen, Husten, Schnarchen oder einzelne Störgeräusche handelt. Bemerkenswert ist dabei, dass die gesamte Audioverarbeitung lokal erfolgt und keine Tondateien das Gerät verlassen. Auch im Bereich der Lichtanalyse geht Ultrahuman weiter als viele Wettbewerber. So misst das Gerät nicht nur die Helligkeit, sondern auch die spektralen Anteile von Blau-, Rot-, Grün-, UV- und Infrarotlicht. Diese Daten sind besonders relevant für die Schlafhygiene, denn ein hoher Blauanteil am Abend stört den natürlichen Melatonin-Rhythmus.
Alle diese Werte fließen schließlich in einen sogenannten „Room Score“ ein, der einen schnellen Überblick über die aktuelle Raumqualität verschafft. Dadurch lässt sich auf einen Blick erkennen, ob der Raum förderlich oder hinderlich für Schlaf, Konzentration oder das allgemeine Wohlbefinden ist.


Detaillierte Insights
Einrichtung und App-Erfahrung
Da das Ultrahuman HOME Teil des Ultrahuman-Ökosystems ist, erfolgt die Einrichtung über die Ultrahuman-App, die auch für den Ring Air genutzt wird. Sobald das Gerät verbunden ist, zeigt die App Live-Daten, historische Verläufe und detaillierte Tagesberichte an. Besonders hilfreich ist die Verknüpfung mit Schlafdaten, sofern ein Ultrahuman-Ring verwendet wird. Dann lassen sich nächtliche Störungen direkt den entsprechenden Schlafphasen zuordnen. Die App bietet zudem Handlungsempfehlungen, beispielsweise wenn der CO₂-Wert steigt oder zu viel Blaulicht im Raum registriert wird. Einige Bereiche, wie die deutsche Übersetzung, sind allerdings noch nicht vollständig ausgereift. Ein kleines Onboarding für neue Nutzer fehlt aktuell komplett, was den Einstieg etwas holprig macht.


Mechanische Switches zur Deaktivierung von Mic und WiFi (links)
Drei Wochen später...
Nach einem mehrwöchigen Testzeitraum zeigt sich, dass die Sensorik des Ultrahuman HOME zuverlässig arbeitet und die Luftqualität, den Geräuschpegel sowie die Beleuchtung sehr präzise erfasst. Insbesondere im Schlafumfeld kann das Gerät in Kombination mit dem Ring Air wertvolle Erkenntnisse liefern. So erkennt das System beispielsweise, ob nächtliche Geräusche den Schlaf unterbrochen haben oder ob das Lichtverhalten im Raum zur Schlafqualität passt. Auch Temperaturverläufe und die CO₂-Entwicklung sind aussagekräftig und helfen dabei, Routinen zu optimieren, etwa das regelmäßige Lüften oder das Vermeiden einer Überheizung am Abend.
Der Bereich der Smart-Home-Funktionen ist jedoch noch nicht überzeugend. Auf der Verpackung und in der Produktbeschreibung wird viel angekündigt, allen voran die Integration über Matter. Diese Funktion ist allerdings zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht freigeschaltet, sodass der HOME vorerst ein reiner Analyse- und Monitoring-Sensor bleibt. Gerade im Premiumsegment wäre es wünschenswert gewesen, wenn solche essenziellen Features bereits zum Marktstart verfügbar gewesen wären. Die Möglichkeit, Automationen auszulösen – etwa Luftreiniger zu aktivieren, Fenster zu öffnen oder das Licht zu steuern – würde das Gerät sinnvoll abrunden und ihm einen Platz als umfassende Raumgesundheitslösung sichern.


Button und einzige LED (links) | Lichtsensor (rechts)
Preis und Zielgruppe
Mit einem Preis zwischen 370 und 580 Euro positioniert sich der Ultrahuman HOME im hochpreisigen Segment der Umweltsensorik. Er richtet sich weniger an Gelegenheitsnutzer:innen, sondern eher an Personen, die bereits im Ultrahuman-Ökosystem zu Hause sind und ihre Gesundheitsdaten ganzheitlich betrachten möchten. Das Gerät ist besonders sinnvoll für Nutzerinnen und Nutzer des Ring Air, da die Kombination aus Körper- und Raumdaten einen hohen Grad an Transparenz über Schlaf und Tagesrhythmen ermöglicht. Auch Biohacker, Schlafoptimierer, Menschen in kleinen oder schlecht belüfteten Räumen sowie Personen mit Allergien dürften profitieren.
Für Nutzer, die nur einfache Luftqualitätsmessungen benötigen, gibt es jedoch günstigere Alternativen. Das volle Potenzial des Ultrahuman HOME wird erst ausgeschöpft, wenn die angekündigten Smart-Home-Funktionen verfügbar sind. Bis dahin ist das HOME in erster Linie ein sehr hochwertiger und technisch beeindruckender Umweltsensor, dessen Potenzial noch nicht vollständig ausgeschöpft wird.
Vorläufiges Fazit
Insgesamt hinterlässt der Ultrahuman HOME im ersten Eindruck einen starken Eindruck: Er ist hervorragend verarbeitet, die App liefert präzise und gut visualisierte Daten und die Integration mit dem Ring Air zeigt das Potenzial eines solchen Ökosystems. Doch bevor ein abschließendes Urteil gefällt werden kann, muss abgewartet werden, ob Ultrahuman die fehlenden Funktionen zeitnah nachliefert. Erst dann wird sich zeigen, ob der HOME den hohen Anspruch des Herstellers auch langfristig erfüllen kann.
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